Histologie/Elektrophysiologie der Pigmentepithel/Netzhautinteraktion/patch-clamp Analyse von Ionenstr÷men in retinalen Ganglienzellen

E. Guenther, G. Pinzon-Duarte, K. Kohler, H. Schwahn

 

1) Histologie: Um die Wirkung von Alkohol auf die Entstehung neuronaler Verschaltungen zu untersuchen, wurde eine ex vivo Kultur der intakten Retina pigmentierter Ratten entwickelt. Die Retinen zeigen eine der in vivo Situation vergleichbare Differenzierung in die verschiedenen retinalen Schichten und können mittlerweile mehr als 2 Wochen in Kultur gehalten werden. Dadurch sind wir erstmalig in der Lage, toxische Mechanismen ex vivo über einen Zeitraum von mehr als 48 Stunden zu untersuchen.

 

2) Elektrophysiologie der Pigmentepithel/Netzhautinteraktion: In einer in vitro Präparation des Netzhaut-Pigmentepithel-Aderhaut-Komplexes aus dem Auge von Hühnerküken werden die akuten Effekte von Ethanol auf die elektrischen Eigenschaften der Netzhaut und des Pigmentepithels, sowie auf die Photorezeptor-Pigmentepithel-Interaktion untersucht. Die in den Experimenten gemachten Beobachtungen sollen mit den in der Klinik gefundenen Veränderungen im EOG verglichen werden. Weiterführend werden dann chronische Effekte von Ethanol auf diese Funktionskreise bestimmt. In ersten Versuchen wurden Ethanolkonzentrationen im Superfusat von 0.2 % - 4 % verabreicht. Bereits bei 0.5 Vol% reduziert die c-Wellen-Amplitude im EOG signifikant. Gleichzeitig findet man eine dosisabhängige Erniedrigung des Bestandspotentials und der Lightpeak-Amplitude.

 

3) patch-clamp Analyse von Ionenströmen in retinalen Ganglienzellen

Die elektrophysiologischen patch-clamp Ableitungen werden an dissoziierten retinalen Zellen in Kultur oder an einem retinalen "Slice"-präparat durchgeführt. Erste Versuche zeigen deutliche alkoholbedingte Veränderungen im Calciumeinstronm retinaler Ganglienzellen.